Weiterbildung

Angebote von und Beteiligung an Weiterbildung sind nach wie vor schwer für die Bildungsberichterstattung zu erfassen. Das gilt insbesondere dann, wenn über Indikatoren der Weiterbildung in einem tief regionalisierten Format berichtet werden soll. Einige Segmente und Bereiche der Weiterbildung sind in diesem Sinn noch immer nicht umfassend erschlossen. Dazu zählt der weite Bereich der betrieblichen Weiterbildung. Etwa 44 % der mehr als 2,1 Millionen Betriebe in Deutschland sind weiterbildungsaktiv. Der größte Teil der Lernaktivitäten Erwachsener findet in diesem betrieblichen Kontext statt. Auch die kommerzielle Weiterbildung ist bisher nicht für eine tief regionalisierte Berichterstattung erschlossen. Seit der in den 1980er-Jahren forcierten Deregulierung des Weiterbildungsmarktes ist dies der größte Bereich der öffentlich zugänglichen Weiterbildung. Ein weiterer großer Bereich, der nicht nur hinsichtlich einer kleinräumigen, tief regionalisierten Bildungsberichterstattung unerschlossen, sondern bis heute in weiten Teilen Terra incognita geblieben ist, ist das Feld der gemeinnützigen, wert- und interessengebundenen Anbieter. Damit sind zunächst die unzähligen gemeinnützigen Vereine gemeint, die zu vielfältigen Themen Bildungsgelegenheiten anbieten. Darüber hinaus liegen aber auch zu den Weiterbildungsaktivitäten großer Träger wie Kirchen, Gewerkschaften, Kammern und Parteien nur sehr bruchstückhafte, häufig nicht verwertbare Informationen vor. Zudem nehmen Aktivitäten im Bereich des informellen Lernens – häufig im digitalen Raum – immer mehr zu. Diese Bildung ist bisher nur schlecht erfasst und entzieht sich zudem der Logik einer räumlichen Verortung. Gut erschlossen ist hingegen das Angebot der Volkshochschulen und dessen Nutzung. Auch Angebote der Bundesagentur für Arbeit, der FachschulenFachschulen sind Einrichtungen der beruflichen Weiterbildung mit fünf Fachrichtungen: Agrarwirtschaft, Gestaltung, Technik, Wirtschaft und Sozialwesen (Kultusministerkonferenz, 2002). Von den Fachschulbildungsgängen sind aufgrund der Zulassungsvoraussetzungen die Ausbildungen in Motopädie, Heilerziehungspflege und als Erzieher*in als Erstausbildung anzusehen.Fachschulen, Hochschulen und Universitäten sind gut dokumentiert. Der Bericht konzentriert sich dementsprechend auf diesen öffentlichen, staatlich geförderten Bereich der Weiterbildung.