Bildungsbericht Ruhr 2024
Weiterbildung
Aufstieg durch Weiterbildung – Fachschulen
Einen bisher wenig beobachteten Beitrag zur Weiterbildung liefern die . Fachschulen adressieren in der Regel Personen mit Berufserfahrung und bieten ihnen typischerweise Aufstiegsfortbildung an. Die Nutzung dieser Angebote ist im Vergleich zu anderen Angeboten der beruflichen Weiterbildung wie etwa der BA überschaubar. Dennoch leisten die Fachschulen im kleinen Segment der beruflichen Aufstiegsfortbildungen einen wichtigen Beitrag. Mit knapp 6.000 Teilnehmenden in Kursangeboten zur beruflichen Weiterbildung bieten Fachhochschulen 2022 in NRW noch immer vielen Menschen mit einer beruflichen Ausbildung und Berufserfahrung die Gelegenheit, sich höher zu qualifizieren und einen beruflichen Aufstieg zu erreichen. Dennoch ist die Zahl der Teilnehmenden in diesen Kursen in den letzten zehn Jahren deutlich gesunken (Abbildung 6.17). Dabei kann eine Vielzahl an Faktoren eine Rolle gespielt haben und noch spielen. Die zunehmende Akademisierung verringert die Zahl der Personen mit einer entsprechenden Karriereperspektive; der leichtere Zugang zu Hochschulen bietet Personen mit Berufsausbildung alternative Möglichkeiten des Aufstiegs durch Bildung; der demografische Wandel verringert die Zahl der Personen in einer entsprechenden biografischen Phase, und nicht zuletzt kann davon ausgegangen werden, dass die Corona-Pandemie auch hier das Teilnahmeverhalten beeinträchtigt hat. Ein entsprechender Rückgang ist auch in der Metropole Ruhr zu beobachten. Fachschulen
Besonders hoch ist bei den Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen der Anteil technischer Lehrgänge (Abbildung 6.18). In NRW machen sie über 50 % der Teilnahmefälle aus. Ebenfalls mit einem relativ hohen Anteil folgen dann Teilnehmende in Lehrgängen und Kursen zu Wirtschaftsthemen. Erst dann folgen Angebote zu Landwirtschaft und Sozialwesen mit jeweils 6 bis 7 %. Dieses Profil macht deutlich, dass die keine Institutionen moderner Dienstleistungsgesellschaften sind. Auch das mag den insgesamt abnehmenden Trend bei den Teilnahmezahlen an den Fachschulen erklären. Die Profile sind jedoch trotz der insgesamt sinkenden Zahlen stabil. Das legt nahe, dass der Rückgang nicht auf die veränderte Nachfrage in spezifischen Domänen oder Themenfeldern zurückzuführen sind, sondern grundlegendere, nicht unmittelbar in den Fachschulen verortete Ursachen haben. Fachschulen
Ähnliches wie in NRW lässt sich auch in der Metropole Ruhr beobachten. Auch hier dominieren technische Fächer mit durchgehend über 50 % der . Mit knapp 30 % folgen dann die Wirtschaftsfächer. Auch deren Anteil ist – von Schwankungen abgesehen – relativ stabil. Ebenso wie in ganz NRW spielt das Sozialwesen als einziger Bereich personenbezogener Dienstleistungen eine untergeordnete Rolle und ist mit einem Anteil zwischen 5 % und 8 % noch unbedeutender als die Landwirtschaft. Auch in der Metropole Ruhr können die sinkenden Zahlen nicht auf einen einzelnen Themenbereich zurückgeführt werden. Es scheint, dass das Konzept der Fachschulen gegenüber anderen, neueren Möglichkeiten zunehmend ins Hintertreffen gerät. Absolvent*innen