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Bildungsbericht Ruhr 2020

Berufliche Bildung

Dr. Sirkit Krone
Dr. Sirikit Krone
Berufliche Bildung
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Bildungsbericht Ruhr 2020
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Matchingprobleme in der dualen Ausbildung, konstantes Angebot an BKs bei sinkender Nachfrage, erfolgreiche Schüler*innen im Gesundheitswesen

Das Angebot an dualen Berufsausbildungsplätzen hat sich im Berichtszeitraum im Ruhrgebiet (ähnlich wie in ganz NRW) zu Gunsten der Nachfrager*innen entwickelt.

Trotzdem stieg die Zahl der unversorgten Bewerber*innen an, was einen deutlichen Hinweis auf ein Matchingproblem gibt. Die Anzahl derjenigen, die eine duale Ausbildung antraten, ist leicht gesunken. Dies gilt ebenso für den Frauenanteil, demgegenüber ist die Quote derjenigen, die einen MigrationshintergrundDie Angaben zum Migrationshintergrund stammen aus dem Grundprogramm des Mikrozensus: „Als Person mit Migrationshintergrund gilt, wer nicht über die deutsche Staatsangehörigkeit verfügt oder außerhalb des heutigen Gebietes der Bundesrepublik Deutschland geboren wurde und seit dem 1. Januar 1950 zugewandert ist oder wer mindestens ein zugewandertes Elternteil hat.“ Informationen zum Migrationshintergrund der Bevölkerung stehen erst ab dem Jahr 2016 zur Verfügung. In der Kommunalstatistik werden z. T. leicht davon abweichende Definitionen verwendet, um den Migrationshintergrund mithilfe der Angaben im Melderegister bestimmen zu können.

In der Kinder- und Jugendhilfestatistik werden bei Kindern die Merkmale „Migrationshintergrund“ und „Familiensprache“ erfasst. Der Migrationshintergrund eines Kindes wird anhand der ausländischen Herkunft mindestens eines Elternteils definiert. Die unterschiedlichen Datenquellen (IT. NRW, Gemeindedatensatz, Statistik der BA), die im Kapitel „Berufliche Bildung“ verwendet werden, definieren die Gruppe derjenigen, die nicht der Gruppe der Deutschen zugerechnet werden können, unterschiedlich. Das führt zu einer eingeschränkten Vergleichbarkeit der Daten.
Migrationshintergrund
haben, gewachsen.

Die Zahl der Auszubildenden mit einem neu abgeschlossenen Ausbildungsvertrag ist im Zeitraum zwischen 2013 und 2018 in der Metropole Ruhr um 3,2 % zurückgegangen, landesweit lag dieser Rückgang bei 2,5 %.

Deutlich wird ein Trend hin zu höheren Schulabschlüssen bei denjenigen, die eine duale Berufsausbildung aufnehmen, ähnlich wie im gesamten Bundesgebiet. Gerade die Zahl derjenigen, die mit einem Hauptschulabschluss die Schule verlassen und in eine duale Berufsausbildung einmünden, ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen, wohingegen die Relevanz derjenigen, die über einen (Fach-)Hochschulabschluss verfügen, entsprechend gestiegen ist.

Die Zahl der Teilnehmer*innen an den Abschlussprüfungen ist gesunken, davon bestehen im Durchschnitt etwa 88 Prozent diese Prüfungen. Frauen sind mit einem Anteil von 90 Prozent etwas erfolgreicher als die männlichen Prüflinge (86 Prozent).

Die Zahlen vorzeitig gelöster Ausbildungsverträge ist seit Jahren etwa konstant hoch, wobei von diesen etwa jede dritte Ausbildung bereits in der Probezeit vorzeitig beendet wird.

Das Angebot an schulischen Bildungsgänge des BerufskollegsBK-A: Berufsschule (Fachklassen des dualen Systems sowie Ausbildungsvorbereitung); BK-B: Bildungsgänge, die berufliche Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten vermitteln (z. B. im Fachbereich Agrarwissenschaft), sowie solche, die zu einem Berufsabschluss nach Landesrecht führen; BK-C: Berufsfachschule und Fachoberschule (Bildungsgänge, die FOR (Fachoberschulreife) Klasse 9 voraussetzen); BK-D: Berufliches Gymnasium bzw. Fachoberschule (Klasse 13), BK-E: Fachschule (Qua-Lis NRW, o. J.)Ausbildungsgängen an Berufskollegs liegt seit Jahren auf einem konstanten Niveau. Insgesamt zeigt sich bei der Entwicklung der Schüler*innenzahlen in diesen Bildungsgängen ein Rückgang im Berichtszeitraum, insbesondere für die Kombination aus Berufsabschluss und HochschulreifeDie Qualifikation für einen universitären Studiengang wird durch ein Zeugnis der Hochschulreife (allgemeine Hochschulreife oder fachgebundene Hochschulreife) nachgewiesen. Die allgemeine Hochschulreife berechtigt uneingeschränkt zum Studium an Universitäten und Fachhochschulen. Ein Zeugnis der fachgebundenen Hochschulreife berechtigt außer zum Studium an Fachhochschulen auch zum Studium bestimmter Fächer an Universitäten. Die Qualifikation für das Studium an Fachhochschulen kann auch durch ein Zeugnis der Fachhochschulreife nachgewiesen werden. Die Hochschulreife und die Fachhochschulreife können durch verschiedene Bildungsgänge erworben werden.allgemeine Hochschulreife. Die angestrebten schulischen Qualifikationen wurden über den gesamten Zeitraum 2013 bis 2018 von dem überwiegenden Anteil der Absolvent*innen, Abgänger*innen und Abbrecher*innenIm allgemeinbildenden Schulwesen werden Personen, die die Schule mit mindestens Hauptschulabschluss verlassen, als Absolvent*innen bezeichnet; Abgänger*innen sind Personen, die die allgemeinbildende Schule nach Vollendung der Vollzeitschulpflicht ohne zumindest den Hauptschulabschluss verlassen. Dies schließt auch Jugendliche ein, die einen spezifischen Abschluss der Förderschule erreicht haben. Im Bereich der beruflichen Ausbildung gelten Personen, die einen Bildungsgang mit Erfolg durchlaufen, als Absolvent*innen. Wird ein Bildungsgang vorzeitig bzw. eine vollqualifizierende Ausbildung ohne Berufsabschluss verlassen, handelt es sich um Abbrecher*innen. Diese können gleichwohl die Möglichkeit genutzt haben, einen allgemeinbildenden Schulabschluss nachzuholen. Im Hochschulbereich bezeichnet man Personen, die ein Studium erfolgreich abgeschlossen haben, als Absolvent*innen. Studienabbrecher*innen sind Studierende, die das Hochschulsystem ohne Abschluss verlassen. Personen, die einen Studienabschluss nach dem Wechsel des Studienfachs und/oder der Hochschule erwerben, gelten nicht als Abbrecher*innen.Abgänger*innen (zwischen 90 % und 100 %) erreicht.

Bildungsgänge in Schulen des GesundheitswesensDie Ausbildungsgänge in Schulen des Gesundheitswesens dauern i. d. R. drei Jahre und umfassen einen theoretischen und einen praktischen Teil. In folgenden Bereichen bzw. Gesundheitsfachberufen wird ausgebildet: Altenpflege, Ergotherapie, Gesundheits- und Krankenpflege bzw. Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, Hebammenkunde, Logopädie, Notfallsanitäter*in, Physiotherapie, Podologie, Medizinisch-Technische Assistenzberufe verschiedener Fachrichtungen, Masseur*in, medizinischer Bademeister*in, Pharmazeutisch-Technische Assistenz, Diätassistent*in, Orthoptist*in, Hygienekontrolleur*in, Desinfektor*in und Familienpfleger*in.Schulen des Gesundheitswesens wurden im Berichtszeitraum flächendeckend im Ruhrgebiet angeboten. Die Zahl der Schüler*innen ist seit Jahren etwa konstant, wobei der Anteil der Frauen knapp ¾ beträgt. Die Zahl der Ausländer*innen ist um etwa 20 % zwischen den Schuljahren 2012/13 und 2018/19 gestiegen. Die Absolvent*innen in diesen Bildungsgängen sind sehr erfolgreich, die Quote der erfolgreichen Abschlüsse liegt im gesamten Berichtszeitraum bei etwa 95 %, wobei die Frauen überdurchschnittlich gut abschneiden und die Quote bei der Gruppe der Ausländer*innen kontinuierlich unter dem Durchschnitt liegen.

Wenn nichts anderes angegeben ist, beziehen sich die Werte in den Grafiken auf das Jahr 2018.


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