Bildungsbericht Ruhr 2024

Allgemeinbildende Schulen

Prof. Dr. Gabriele Bellenberg
Prof. Dr. Christian Reintjes

Englisch (Lesekompetenz) - Ergebnisse VERA 8 bezogen auf angestrebte Schulabschlüsse

EESA (Erster Schulabschluss (ESA) und Erweiterter Erster Schulabschluss (EESA)Der Erste Schulabschluss (vormals Hauptschulabschluss) wird nach Klasse 9, der Erweiterte Erste Schulabschluss (vormals Hauptschulabschluss nach Klasse 10) nach Klasse 10 vergeben. Der Erweiterte Erste Schulabschluss wird in einem Abschlussverfahren erworben, das sich aus den schulischen Leistungen in der zehnten Klasse und einer Prüfung zusammensetzt.Erweiterter Erster Schulabschluss)

Die Ergebnisse der Schüler*innen, die den Erweiterten Ersten Schulabschluss (EESA) anstreben und das Testheft A bearbeiteten, lassen erhebliche Kompetenzdefizite*Kompetenzstufe 2: Die Schüler*innen, die Kompetenzstufe 2 erreichen, können über Kompetenzstufe 1 hinaus Einzelinformationen auffinden, die nicht direkt an der Textoberfläche liegen. Dies geht über ein reines Wiedererkennen einzelner sprachlicher Elemente hinaus, da häufig einfache sprachliche Bezüge hergestellt werden müssen. Dabei können sie ggf. Signale wie Eigennamen oder Zahlenangaben und leicht verständliche Schlüsselwörter nutzen. Die relevanten Textstellen sind syntaktisch und lexikalisch einfach strukturiert und inhaltlich klar umrissen. erkennen: Landesweit verfehlen 55 % die Mindestanforderungen in diesem Kompetenzbereich (Metropole Ruhr: 59 %) (Abbildung 3.49). Im Ruhrgebiet erreicht der Anteil in vielen Kommunen die 70-%-Marke (Abbildung 3.50).

MSA (Mittlerer Schulabschluss)

Für die Schüler*innen, die den Mittleren Schulabschluss (MSA) anstreben und das Testheft B bearbeiteten, ergibt sich erwartungsgemäß ebenfalls ein defizitäres Bild: In keiner Region erreichen oder übertreffen 50 % der Schüler*innen den Regelstandard. Bemerkenswert ist jedoch der verhältnismäßig geringe Anteil von rund 10 % aller Achtklässler*innen, die den MSA anstreben, jedoch den Mindeststandard (K2) im Kompetenzbereich Lesen nicht erreichen und damit die Mindestanforderungen verfehlen (Abbildungen 3.49 und 3.51).

Mathematische Bildung: Ergebnisse VERA 8 (Schuljahr 2022/23) differenziert nach angestrebten Abschlüssen

EESA (Erster Schulabschluss (ESA) und Erweiterter Erster Schulabschluss (EESA)Der Erste Schulabschluss (vormals Hauptschulabschluss) wird nach Klasse 9, der Erweiterte Erste Schulabschluss (vormals Hauptschulabschluss nach Klasse 10) nach Klasse 10 vergeben. Der Erweiterte Erste Schulabschluss wird in einem Abschlussverfahren erworben, das sich aus den schulischen Leistungen in der zehnten Klasse und einer Prüfung zusammensetzt.Erweiterter Erster Schulabschluss)

Alarmierend sind die Ergebnisse für die mathematische Bildung der Schüler*innen, die den Erweiterten Ersten Schulabschluss (EESA) anstreben: Landesweit verfehlen 54 % (Metropole Ruhr: 63 %) die Mindestanforderungen in diesem Kompetenzbereich (KS1b). Im Ruhrgebiet erreicht der Anteil in vielen Kommunen sogar die 70-%-Marke (Abbildung 3.54).

MSA (Mittlerer Schulabschluss)

Von den Schüler*innen, die den Mittleren Schulabschluss (MSA) anstreben, erreichen oder übertreffen nur etwa 50 % landesweit den Regelstandard (KS3). Deutliche regionale Unterschiede sind erkennbar: Westfalen liegt mit 58 % an der Spitze, gefolgt vom Rheinland mit 49 % und dem Ruhrgebiet mit 42 %. Bemerkenswert ist jedoch der verhältnismäßig geringe Anteil von rund 15 % aller Achtklässler*innen, die den MSA anstreben, jedoch den Mindeststandard (KS2) im Kompetenzbereich mathematische Bildung nicht erreichen. In der Metropole Ruhr liegt der Wert mit 19 % leicht über dem Landesdurchschnitt (Abbildung 3.55).

Gymnasiast*innen

Die Ergebnisse der Gymnasiast*innen (Abbildung 3.53) verdeutlichen, dass etwa 63 % in NRW den Regelstandard (KS3) erreichen oder übertreffen. Regional betrachtet liegen die Werte in Westfalen bei 67 %, im Rheinland bei 65 % und im Ruhrgebiet etwas niedriger bei 57 %.

Zusammenfassung

Der Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB)Das IQB ist eine wissenschaftliche Einrichtung in Deutschland, gegründet 2004. Es unterstützt die Sicherung und Verbesserung der Schulqualität durch Entwicklung, Durchführung und Auswertung von Bildungsstandards und Vergleichsarbeiten. Das IQB arbeitet eng mit den Kultusministerien der Länder zusammen und etabliert bundesweit vergleichbare Bildungsstandards in Fächern wie Mathematik, Deutsch und Naturwissenschaften.IQB-Bildungstrend 2021 zeigt, dass Nordrhein-Westfalen (NRW) wie bereits 2016 unter dem Bundesdurchschnitt liegt. Das vorliegende Kapitel verdeutlicht jedoch, dass der durchschnittliche Wert für NRW die Unterschiede innerhalb des Landes verschleiert: Während das Rheinland und Westfalen Ergebnisse erzielen, die auf Bundesebene im Mittelfeld liegen, zieht das Ruhrgebiet den Landesdurchschnitt nach unten. In allen Schulformen, allen Fächern und allen betrachteten Kompetenzbereichen blieb das Ruhrgebiet z. T. deutlich hinter den Werten in den anderen Landesteilen zurück. Dies gilt insbesondere für Duisburg und Gelsenkirchen.

Für die Grundschulen bedeutet das, dass jedes dritte Kind ein Jahr vor dem Übergang zur weiterführenden Schule die Mindeststandards in Deutsch und Mathematik nicht erreicht. Innerhalb des Ruhrgebiets setzt sich die landesweite Heterogenität fort: Im Kernruhrgebiet erreicht fast die Hälfte der Kinder das Ende der Grundschule ohne ausreichende Basiskompetenzen.

Auch die Vergleichsarbeiten (VERA)VERA steht für VERgleichsArbeiten, die in den Jahrgangsstufen 3 und 8 (VERA 3 und VERA 8) durchgeführt werden. Die landesweiten Vergleichsarbeiten sind Teil der Gesamtstrategie der Kultusministerkonferenz (KMK) zum Bildungsmonitoring, die 2006 verabschiedet und 2015 überarbeitet wurde. VERA-Tests dienen der Erhebung von Kompetenzen der Schüler*innen in zentralen Fächern wie Deutsch und Mathematik und sind bundesweit verpflichtend. Sie ergänzen nationale und internationale Schulleistungsstudien und bieten eine wichtige Grundlage zur Qualitätsentwicklung und Vergleichbarkeit des schulischen Lernstands zwischen den Bundesländern.VERA-8-Ergebnisse zeigen erhebliche Leistungsunterschiede in der Sekundarstufe, die stark mit dem angestrebten Schulabschluss korrelieren. Besonders alarmierend sind die Ergebnisse für Schüler*innen,

Analysen haben gezeigt, dass über alle Schulformen und Jahrgangskohorten hinweg den Lernstandserhebungen eine hohe prädiktive Validität in Bezug auf die Leistungen in zentralen Prüfungen bzw. Klausuren zugesprochen werden kann (Isaac, 2016). Das gilt vor allem für Lerngruppen auf der Anspruchsebene des MSA.

Die VERA-Ergebnisse verdeutlichen, dass in NRW, insbesondere im Ruhrgebiet, ein erheblicher Nachholbedarf bei der Vermittlung von Basiskompetenzen besteht. Besonders die Städte des Kernruhrgebiets erfordern Aufmerksamkeit. Eine Verbesserung der Bildungsergebnisse in diesen Regionen würde auch das Gesamtbild NRWs deutlich verbessern. Das Startchancen-Programm bietet dabei eine wichtige, möglicherweise letzte Chance.

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