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Bildungsbericht Ruhr 2024

Zusammenfassung


8.8. Außerschulische Bildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung

Die außerschulische Bildungslandschaft als wichtiges Potenzial

Mit deutlich über 10.000 Organisationen stellt der Bereich der außerschulischen Bildung im Ruhrgebiet ein wichtiges Potenzial zur Bewältigung der großen Bildungsaufgaben der Region dar. Die außerschulischen Bildungsakteure sind zugleich ggf. strategische Partner bei der Gestaltung des Ganztags. Die Kommunen sollten dabei in ihrer Koordinierungsfunktion gestärkt werden. Teilweise existieren hier Fördertöpfe, die aber von Kommunen aufgrund hoher Eigenbeteiligungsanteile nicht genutzt werden (können).

Chancengerechtigkeit als Herausforderung

Eine zentrale Herausforderung ist die Sicherstellung eines chancengerechten Zugangs zu außerschulischen Bildungsangeboten, damit bestehende Disparitäten abgebaut und nicht vergrößert werden. Die Analysen zeigen, dass sich zum Teil die außerschulischen Bildungsstrukturen in sozial herausgeforderten Quartieren signifikant von anderen Quartieren unterscheiden, was möglicherweise zu einer geringeren Partizipation an Bildungsangeboten führt, insbesondere im Sport und im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit. Das könnten Ansatzpunkte für gezielte Maßnahmen und Kooperationen sein, um den Zugang und die Qualität der Angebote in benachteiligten Quartieren zu verbessern.

Thematische Schwerpunkte und Defizite

Das außerschulische Angebot im Ruhrgebiet ist vielfältig und bedient vor allem die sozialen und ökologischen Themen. Die Zahl der wirtschaftsthematischen Angebote fällt eher klein aus. Angesichts der hohen Bedeutung und enormen gesellschaftlichen und ökologischen Implikationen wäre es sehr wichtig, das außerschulische Angebot an ökonomischen Themen zu vergrößern. Es könnte sinnvoll sein, Organisationen mit ökonomischem Know-how stärker gemeinnützig zu mobilisieren. Unternehmen könnten hier eine größere Rolle spielen.

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE): viel Potenzial, aber wenige Zertifizierungen

Angesichts der immer deutlicheren Auswirkungen der Erderwärmung, aber auch hinsichtlich der ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele von Land und Region ist Bildung für nachhaltige Entwicklung ein Thema, das eine deutlich höhere Priorisierung im Land und in den Kommunen, sowie in den fördernden zivilgesellschaftlichen Institutionen erfordert.

Im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung gibt es bereits viele potenzielle Akteure, doch nur wenige sind formal zertifiziert. Einige scheinen mit dem BNE-Konzept nicht vertraut zu sein. Um das Potenzial von BNE besser auszuschöpfen und ein gesteigertes Bewusstsein für BNE und seine Bedeutung herzustellen, müssten Land und Kommunen stärker und zielgruppenspezifisch für das Thema werben.

Ein wichtiges Element der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes ist, die Zahl der zertifizierten Einrichtungen zu erhöhen und sie stärker zu fördern, um den Zielen der Agenda 2030 näher zu kommen. Dazu könnte es sinnvoll sein, den Zertifizierungsprozess attraktiver zu gestalten.

Fehlende Finanzierungssicherheit

Wie in vielen anderen Bildungsbereichen ist auch in Teilen der außerschulischen Bildungslandschaft die nachhaltige Finanzierung der Angebote ein wichtiges Thema. Es finden sich Anhaltspunkte für eine fehlende Finanzierungssicherheit vieler Bildungsakteure. Dadurch könnten sogar kurzfristig wertvolle Bildungsangebote wegbrechen, was auch angesichts der Herausforderungen bei der Ganztagsbetreuung problematisch wäre.

Schwierige Datengrundlage

Es fehlt an regionalspezifischen Daten zur außerschulischen Bildung und BNE sowie an einer geeigneten Indikatorik. Regelmäßige Erhebungen könnten eine fundierte politische Entscheidungsfindung und die Entwicklung gezielter Förderprogramme unterstützen.

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