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Bildungsbericht Ruhr 2024

Zusammenfassung


8.3. Frühe Bildung

Weiterer Ausbau der Infrastruktur

Die frühkindliche Bildungsinfrastruktur im Ruhrgebiet wurde in den letzten Jahren weiter ausgebaut. Die Anzahl der Kindertageseinrichtungen in der Region ist seit 2019 weiter gestiegen, die Zunahme der Beschäftigtenzahlen fällt sogar etwas stärker aus als im Landesdurchschnitt. Die Betreuungsquote der unter dreijährigen Kinder ist – wenn auch verlangsamt – weiter angestiegen, bleibt allerdings immer noch niedriger als in den anderen Landesteilen.

Dramatischer Rückgang der Bildungsbeteiligung bei den über Dreijährigen

Die absolute Zahl der betreuten Ü3-Kinder ist in der Metropole Ruhr sogar etwas stärker gestiegen als im Landesdurchschnitt, der Ausbau der Infrastruktur konnte jedoch mit dem Bevölkerungswachstum in den relevanten Altersgruppen nicht Schritt halten.

Bei den drei- bis unter sechsjährigen Kindern hat sich die Betreuungsquote landesweit und in der Metropole Ruhr überproportional verschlechtert. Im vergangenen Jahrzehnt ist die Betreuungsquote dieser Altersgruppe in der Metropole Ruhr von 92,7 % auf 86,5 % gefallen.

Besonders besorgniserregend: Der Anteil der unbetreuten Fünfjährigen, der 2013 noch marginal war, ist seitdem deutlich gestiegen und hat sich 2023 im Vergleich zu 2019 auf fast 8 % nahezu verdoppelt. In einigen Kommunen erreicht er zwischen 13 % und 16 %.

Auch im Jahr vor der Einschulung ist eine Förderung in der Kita nicht mehr für alle Kinder gewährleistet. Immer mehr Kinder werden ganz ohne vorherigen Kitabesuch eingeschult.

Auswertungen der Schuleingangsuntersuchungen bestätigen, dass insbesondere Kinder aus benachteiligten Familien besonders häufig keinen Kitaplatz erhalten. Also gerade Kinder, für die der Kitabesuch und seine Dauer nach allen vorliegenden Erkenntnissen eine stark positive Wirkung hat. Die Schuleingangsuntersuchungen weisen auf erhebliche regionale Unterschiede und wachsende Defizite bei der Einschulung hin, insbesondere im Bereich Sprache.

Für den Übergang in die Grundschule und die Arbeit der Grundschulen sind angesichts der steigenden Zahlen von Kindern ohne Kitabesuch in den kommenden Jahren wachsende Probleme zu erwarten.

Chancengerechtigkeit und Betreuungskosten

Die Verbesserung des Kitazugangs insbesondere für sozial benachteiligte Gruppen bedarf dringend weiterer Aufmerksamkeit. Dabei sind auch Möglichkeiten zur Entlastung von Elternbeiträgen insbesondere für Familien mit geringem Erwerbseinkommen in den Blick zu nehmen, da die Beitragshöhe für diese Familien eine potenzielle Zugangshürde darstellt. Finanzschwache Kommunen stoßen bei der Umsetzung solcher Beitragsentlastungen jedoch schnell an ihre Grenzen, weshalb landesweite Ausgleichsmechanismen gefordert sind.

Fachkräftemangel als Engpassfaktor

Obwohl die Zahl der Kitabeschäftigten im Ruhrgebiet deutlich erhöht werden konnte, bleibt der Fachkräftemangel ein zentrales Problem, von dessen Lösung die Möglichkeiten des weiteren quantitativen Ausbaus sowie die Qualitätssicherung und -entwicklung der frühkindlichen Bildung maßgeblich abhängen. Die bisherigen Strategien zur Personalgewinnung waren zwar erfolgreich, reichen jedoch nicht aus, um die wachsenden Herausforderungen bewältigen zu können. Es bedarf der weiteren Verstärkung der Ausbildung sowie neuer Konzepte, bspw. mit Blick auf die Gewinnung und Weiterqualifizierung von Quereinsteiger*innen und zugewanderten Personen.

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