Bildungsbericht Ruhr 2024

Rahmenbedingungen

Prof. Dr. Jörg-Peter Schräpler
Sebastian Jeworutzki

Bildungsstand der Eltern

Bildung findet nicht nur in den Institutionen des Bildungswesens statt, sondern hängt in Deutschland auch maßgeblich von der Bildung der Eltern ab. Der Bildungshintergrund wirkt sowohl auf die innerfamiliären Möglichkeiten, Kinder zu unterstützen, als auch auf die Bildungsentscheidungen der Eltern, etwa bei der Wahl der weiterführenden Schule oder bei der Unterstützung der Aufnahme eines Studiums oder einer beruflichen Ausbildung.

Auf Basis der Daten des MikrozensusDer Mikrozensus ist die jährliche Haushaltsbefragung der amtlichen Statistik, bei der ungefähr 1 % der Bevölkerung zu Demografie, Erwerbstätigkeit und Bildung befragt wird. Da es sich beim Mikrozensus um eine repräsentative Zufallsstichprobe handelt, lassen sich die Ergebnisse auf die Gesamtbevölkerung übertragen und erlauben aufgrund der großen Anzahl an Befragten zudem auch regionale Analysen.

Vergleichbarkeit der Angaben aus dem Mikrozensus
Durch Umstellung auf eine neue Stichprobe 2016 ist die Vergleichbarkeit der Mikrozensusergebnisse ab dem Berichtsjahr 2016 mit den Vorjahren (vor 2016) teilweise eingeschränkt. Durch eine neue Auswahlgesamtheit im Jahr 2016 ist anzunehmen, dass größere Haushalte und insbesondere Ehepaare mit Kindern im Mikrozensus in ihrem Niveau geringfügig unterrepräsentiert sind. Diese Unterrepräsentation kumuliert über die Jahre, sodass
bei einer Aktualisierung der Auswahl das Niveau wieder angehoben wird. In der Zeitreihe macht sich diese Niveauanpassung durch eine Zunahme der größeren Haushalte sowie von Ehepaaren mit Kindern bemerkbar. Des Weiteren ist zu vermuten, dass mit der Niveauanpassung von Ehepaaren mit Kindern auch eine Zunahme der Erwerbstätigen einhergeht, da Väter eine generell hohe Erwerbsbeteiligung aufweisen. (Statistisches Bundesamt, 2017).

Der Mikrozensus wird zudem seit 2020 mit einem neuen Erhebungskonzept durchgeführt. Eine differenzierte Beurteilung der Entwicklungen wird zusätzlich durch die Corona-Pandemie erschwert, da für 2020 und teilweise auch 2021 viele Indikatoren entweder gar nicht oder nur in eingeschränkt vergleichbarer Qualität vorliegen. Für das Jahr 2020 sind aufgrund der hohen Ausfallquote von 35 % in der Mikrozensusbefragung keine regionalisierten Ergebnisse verfügbar.
Mikrozensus
können Angaben zum Bildungsstand der Elternteile in Familien mit Kindern in den Regionen gemacht werden. Auch hier gilt die begrenzte Vergleichbarkeit der Ergebnisse durch den Methodenwechsel 2020, die insbesondere bei den gering besetzten Kategorien relevant wird. Der im vergangenen Bildungsbericht festgestellte Trend zu höheren Bildungsabschlüssen in der Bevölkerung ist weiterhin zu beobachten (Abbildung 1.15). Während im Ruhrgebiet der Anteil der Elternteile mit einen Volks- oder Hauptschulabschluss als höchstem Schulabschluss von 34,5 % im Jahr 2013 über 27,3 % im Jahr 2018 auf nur noch 20,4 % im Jahr 2022 sank, stieg der Anteil der Elternteile mit Fachhochschul- bzw. HochschulreifeDie Qualifikation für einen universitären Studiengang wird durch ein Zeugnis der Hochschulreife (Allgemeine Hochschulreife oder fachgebundene Hochschulreife) nachgewiesen. Die Allgemeine Hochschulreife berechtigt uneingeschränkt zum Studium an Universitäten und Fachhochschulen.

Ein Zeugnis der fachgebundenen Hochschulreife berechtigt außer zum Studium an Fachhochschulen auch zum Studium bestimmter Fächer an Universitäten. Die Qualifikation für das Studium an Fachhochschulen kann auch durch ein Zeugnis der Fachhochschulreife nachgewiesen werden. Die Hochschulreife und die Fachhochschulreife können durch verschiedene Bildungsgänge erworben werden.
Hochschulreife
von 30,5 % im Jahr 2013 auf 43,5 % im Jahr 2022. Der Anteil an Elternteilen ohne allgemeinen Schulabschluss lag 2013 bei 8,2 % und erhöhte sich leicht auf 9,6 % im Jahr 2018. Ob die für 2022 sichtbare Erhöhung des Anteils auf 13,1 % auf methodische Änderungen im Mikrozensus oder Veränderungen in der Bevölkerung zurückzuführen ist, bleibt unklar.

Abbildung 1.16 zeigt für alle Vergleichsregionen den Anteil von Elternteilen mit Kindern nach beruflichen Bildungsabschlüssen im Zeitverlauf. Es wird insgesamt zwischen sechs Kategorien unterschieden: Fachschulabschluss (inklusive Fachschulabschluss DDR, der nur für die Region Berlin relevant ist), Lehre/Berufsausbildung, Hochschulabschluss (Uni und FH), Promotion, in schulischer/beruflicher Ausbildung (noch keinen Abschluss) sowie Personen ohne beruflichen Abschluss.

Im Ruhrgebiet ist der Anteil der Eltern mit Hochschulabschluss von 12,7 % im Jahr 2013 auf 16,2 % 2018 und 17,8 % im Jahr 2022 gestiegen, der Anteil der Eltern mit Lehre/Berufsausbildung ist im Gegenzug von 51,8 % im Jahr 2013 auf 45,8 % 2018 und 36,6 % im Jahr 2022 gesunken. Der Regionenvergleich zeigt, dass im Ruhrgebiet der Anteil an Absolvent*innen, Abgänger*innen und Abbrecher*innenIm allgemeinbildenden Schulwesen werden Personen, die die Schule mindestens mit einem Ersten Schulabschluss verlassen, als Absolvent*innen bezeichnet; Abgänger*innen sind Personen, die die allgemeinbildende Schule nach Vollendung der Vollzeitschulpflicht ohne zumindest den Ersten Schulabschluss verlassen. Dies schließt auch Jugendliche ein, die einen spezifischen Abschluss der Förderschule erreicht haben. Im Bereich der beruflichen Ausbildung gelten Personen, die einen Bildungsgang mit Erfolg durchlaufen, als
Absolvent*innen. Wird ein Bildungsgang vorzeitig bzw. eine vollqualifizierende Ausbildung ohne Berufsabschluss verlassen, handelt es sich um Abbrecher*innen. Diese können gleichwohl die Möglichkeit genutzt haben, einen allgemeinbildenden Schulabschluss nachzuholen. Im Hochschulbereich bezeichnet man Personen, die ein Studium erfolgreich abgeschlossen haben, als Absolvent*innen. Studienabbrecher*innen sind Studierende, die das Hochschulsystem ohne Abschluss verlassen. Personen, die einen Studienabschluss nach dem Wechsel des Studienfachs und/oder der Hochschule erwerben, gelten nicht als Abbrecher*innen.
Hochschulabsolvent*innen
unter den Eltern zusammen mit Westfalen und dem Saarland dennoch zu den niedrigsten zählt. Der Anteil der Eltern ohne beruflichen Abschluss liegt bis 2019 relativ konstant bei ca. 27 % und wird im neu konzeptionierten MikrozensusDer Mikrozensus ist die jährliche Haushaltsbefragung der amtlichen Statistik, bei der ungefähr 1 % der Bevölkerung zu Demografie, Erwerbstätigkeit und Bildung befragt wird. Da es sich beim Mikrozensus um eine repräsentative Zufallsstichprobe handelt, lassen sich die Ergebnisse auf die Gesamtbevölkerung übertragen und erlauben aufgrund der großen Anzahl an Befragten zudem auch regionale Analysen.

Vergleichbarkeit der Angaben aus dem Mikrozensus
Durch Umstellung auf eine neue Stichprobe 2016 ist die Vergleichbarkeit der Mikrozensusergebnisse ab dem Berichtsjahr 2016 mit den Vorjahren (vor 2016) teilweise eingeschränkt. Durch eine neue Auswahlgesamtheit im Jahr 2016 ist anzunehmen, dass größere Haushalte und insbesondere Ehepaare mit Kindern im Mikrozensus in ihrem Niveau geringfügig unterrepräsentiert sind. Diese Unterrepräsentation kumuliert über die Jahre, sodass
bei einer Aktualisierung der Auswahl das Niveau wieder angehoben wird. In der Zeitreihe macht sich diese Niveauanpassung durch eine Zunahme der größeren Haushalte sowie von Ehepaaren mit Kindern bemerkbar. Des Weiteren ist zu vermuten, dass mit der Niveauanpassung von Ehepaaren mit Kindern auch eine Zunahme der Erwerbstätigen einhergeht, da Väter eine generell hohe Erwerbsbeteiligung aufweisen. (Statistisches Bundesamt, 2017).

Der Mikrozensus wird zudem seit 2020 mit einem neuen Erhebungskonzept durchgeführt. Eine differenzierte Beurteilung der Entwicklungen wird zusätzlich durch die Corona-Pandemie erschwert, da für 2020 und teilweise auch 2021 viele Indikatoren entweder gar nicht oder nur in eingeschränkt vergleichbarer Qualität vorliegen. Für das Jahr 2020 sind aufgrund der hohen Ausfallquote von 35 % in der Mikrozensusbefragung keine regionalisierten Ergebnisse verfügbar.
Mikrozensus
2022 mit 34,6 % beziffert. Damit weist das Ruhrgebiet im Vergleich zu allen anderen Regionen den höchsten Anteil von Eltern ohne Berufsabschluss auf.

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