Bildungsbericht Ruhr 2020

Allgemeinbildende Schulen

Prof. Dr. Gabriele Bellenberg

Inanspruchnahme schulischer Ganztagsangebote

Offene Ganztagsangebote im Grundschulbereich stellen wichtige Optionen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf dar und unterstützen die psychosoziale Entwicklung der Schüler*innen (Steiner, 2019). Forschungsbefunde aus NRW zeigen, dass Kinder, deren Eltern beide berufstätig sind, sowie Kinder, von denen mindestens ein Elternteil einen akademischen Abschluss hat, häufiger ganztagsschulische Angebote in Anspruch nehmen als Kinder, auf die diese Merkmale nicht zutreffen. Hingegen spielen die Merkmale Migrations- und sozioökonomischer Hintergrund bei der Angebotsnutzung keine Rolle (Altermann et al., 2018). Die freiwillige Inanspruchnahme ganztagsschulischer Angebote bindet für die Dauer eines Schuljahres und verpflichtet in der Regel zur regelmäßigen und täglichen Teilnahme an diesen Angeboten. Aufgrund des gestiegenen Bedarfs sind in den vergangenen Jahren die Angebote ausgebaut worden, zugleich ist, dies zeigen die Bedarfserhebungen der Kommunen, der Bedarf weiter gestiegen.

Im Durchschnitt der Metropole Ruhr nehmen 2018 44,5 % der Schüler*innen Ganztagsplätze im Grundschulbereich in Anspruch (NRW: 46,1 %), wobei der Anteil in den Gebietskörperschaften zwischen 29,7 % in Gelsenkirchen und 70,2 % in Bottrop erheblich differiert. Da ab 2025 ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter umgesetzt werden soll, ist damit für die Kommunen und Kreise der Metropole Ruhr ein erheblicher Ausbaubedarf verbunden (Deutscher Bundestag, 2020). Dabei sollte neben dem quantitativen Ausbau in eine hohe Angebotsqualität investiert werden, da von dieser u. a. die Verbesserung der individuellen Lernvoraussetzungen sowie die Steigerung der Schulfreude abhängt (Steiner, 2019).

Ganztagsangebote werden durchschnittlich von über der Hälfte der Schüler*innen in der Sekundarstufe I genutzt, wobei gebundene Angebote überwiegen (Abbildung 3.30). Alle Sekundar- und Gesamtschüler*innen nehmen Ganztagsangebote in Anspruch, da diese integraler Bestandteil der Schulform sind, aber auch knapp 60 % der Hauptschüler*innen, ein Viertel der Gymnasiasten sowie etwa gut 17 % der Realschüler*innen (Abbildung 3.31).

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