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- Die ungleichen Startbedingungen zu Beginn der Schulzeit - Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen
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Bildungsbericht Ruhr 2020
Frühe Bildung
- Rahmenbedingungen für die Bildungsprozesse in der Metropole Ruhr
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Allgemeinbildende Schulen
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Bildungsprozesse
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- Mehrheit der Gymnasiast*innen verbleibt beim Übergang in die Sekundarstufe II in der schulformeigenen Oberstufe
- Bildungserfolg Schulabschlüsse
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Regionale Unterschiede
Kinder im Ruhrgebiet beginnen ihre Schulzeit häufiger unter schwierigen individuellen und sozialen Startbedingungen. Besonders gravierend ist der Unterschied bei der sprachlichen Entwicklung, denn während in NRW ohne Ruhrgebiet „nur“ ein Viertel der Kinder deutliche Problem mit der deutschen Sprache hat, trifft dies für ein Drittel der Kinder aus der Metropole Ruhr zu (Abbildung 2.24).
Auffällig aber sind die enormen Streubreiten innerhalb der Metropole Ruhr, die die große Heterogenität der Region widerspiegeln (Abbildung 2.25). Die unterschiedlichen sozialen und ökonomischen Rahmenbedingungen in den Kreisen und kreisfreien Städten können über die Standorttypen der Grundschulen abgebildet werden. Schulen in einem Quartier mit schwierigsten Rahmenbedingungen werden dabei dem Standorttyp 5Schwierige wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rahmenbedingungen im Einzugsbereich von Schulen haben über die individuellen Lernvoraussetzungen der Schüler*innen hinaus eine substanzielle Bedeutung für die Erklärung von Leistungsunterschieden zwischen Schulen.
Bedeutsam für diese Rahmenbedingungen sind verschiedene Faktoren im Schulumfeld wie beispielsweise der Anteil der Arbeitslosen, Empfänger*innen von Sozialhilfeleistungen (SGB II) oder der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund. Einen relevanten Schätzer dafür liefert in NRW das Standorttypenkonzept für den fairen Vergleich bei den Lernstandserhebungen (Isaak, 2011). Seit 2011 erfolgt die Zuordnung der Standorttypen vom Schulministerium zentral für alle weiterführenden Schulen auf Basis von Daten der amtlichen Statistik. Jede Schule wird einem von fünf Standorttypen zugeordnet, die im Unterschied zum bisherigen Konzept nun schulformübergreifend definiert sind. Schulen, die dem Typ 1 zugewiesen wurden, befinden sich in einer Umgebung mit niedrigem Anteil an Empfänger*innen staatlicher Sozialhilfeleistungen, Arbeitslosen beziehungsweise Menschen mit Migrationshintergrund, während sich die Schulstandorte des Typs 5 in einer Lage mit eher schwierigen soziokulturellen Rahmenbedingungen befinden.Standorttyp 5 zugeordnet. Für die sprachliche Entwicklung als Schlüsselkompetenz für das schulische Lernen zeigt sich, dass in den Kommunen, in denen besonders viele Grundschulen und damit besonders viele Quartiere, von sehr schwierigen sozialen Lagen geprägt sind, der Anteil der Kinder mit deutlichen Einbußen in ihrer sprachlichen Entwicklung höher ist.