Bildungsbericht Ruhr 2020

Hochschule

Prof. Dr. Uwe Wilkesmann
Dr. Sabine Lauer

5.4. Bildungsergebnisse

Mehr Frauen als Männer eines Jahrgangs schließen erfolgreich das Erststudium ab

Die Bildungsbiografie an der Hochschule endet – zumindest nach den Erwartungen bei Studienbeginn – im Regelfall mit einem Abschluss, der sich zuerst in der Erstabsolvent*innenquoteDie Erstabsolvent*innenquote gibt an, wie viele Menschen eines Jahrgangs der Wohnbevölkerung in einem bestimmten Prüfungsjahr ein Erststudium an einer Hochschule abgeschlossen haben.Erstabsolvent*innenquote ausdrückt (Abbildung 5.21). Die Erstabsolvent*innenquote gibt an, wie viele Menschen eines Jahrgangs der Wohnbevölkerung in einem bestimmten Prüfungsjahr ein Erststudium an einer Hochschule abgeschlossen haben.

Obwohl die Erstabsolvent*innenquote in der Metropole Ruhr am niedrigsten ist, muss die Differenz zwischen Studienanfänger*innenquoteDie Studienanfänger*innenquote gibt an, welcher Anteil eines Jahrganges der Wohnbevölkerung im ersten Hochschulsemester ist.Studienanfänger*innenquote (Abbildung 5.12) und Erstabsolvent*innenquote in den jeweiligen Regionen betrachtet werden, um den Output vergleichen zu können. Im Hinblick auf diese Differenz liegt die Metropole Ruhr mit -29,6 % im Mittelfeld zwischen Rheinland (-33,4 %) und Westfalen (-16,4 %). Die Erstabsolvent*innenquote der Frauen ist dabei stets höher als die der Männer. Mehr Frauen als Männer eines Jahrganges schließen erfolgreich das Erststudium ab.

Obwohl vergleichsweise mehr Männer als Frauen in der Metropole Ruhr studieren (vgl. Kapitel 5.3), relativiert sich das Geschlechterverhältnis etwas zugunsten der Frauen, sobald die Absolvent*innen eines Prüfungsjahres betrachtet werden. Auch wenn im Rheinland und in Westfalen mehr Frauen als Männer unter den Absolvent*innen, Abgänger*innen und Abbrecher*innenIm allgemeinbildenden Schulwesen werden Personen, die die Schule mit mindestens Hauptschulabschluss verlassen, als Absolvent*innen bezeichnet; Abgänger*innen sind Personen, die die allgemeinbildende Schule nach Vollendung der Vollzeitschulpflicht ohne zumindest den Hauptschulabschluss verlassen. Dies schließt auch Jugendliche ein, die einen spezifischen Abschluss der Förderschule erreicht haben. Im Bereich der beruflichen Ausbildung gelten Personen, die einen Bildungsgang mit Erfolg durchlaufen, als Absolvent*innen. Wird ein Bildungsgang vorzeitig bzw. eine vollqualifizierende Ausbildung ohne Berufsabschluss verlassen, handelt es sich um Abbrecher*innen. Diese können gleichwohl die Möglichkeit genutzt haben, einen allgemeinbildenden Schulabschluss nachzuholen. Im Hochschulbereich bezeichnet man Personen, die ein Studium erfolgreich abgeschlossen haben, als Absolvent*innen. Studienabbrecher*innen sind Studierende, die das Hochschulsystem ohne Abschluss verlassen. Personen, die einen Studienabschluss nach dem Wechsel des Studienfachs und/oder der Hochschule erwerben, gelten nicht als Abbrecher*innen.Absolvent*innen sind, ist der Frauenanteil in der Metropole Ruhr im Prüfungsjahr 2018 zumindest höher als in der Region München und Stuttgart (Abbildung 5.22).

Ein weiteres Ergebnis von Kapitel 5.3 ist, dass der Anteil der Studentinnen in den Ingenieurwissenschaften an den Universitäten in der Metropole Ruhr höher ist als im Rheinland und in Westfalen. Diese Relation bleibt auch bei den Absolventinnen erhalten (Abbildung 5.23). Bei den Fachhochschulen ist – entsprechend den geringeren Anteilen an Studentinnen in den Ingenieurwissenschaften – die Relation genau umgekehrt. Der Anteil der Absolventinnen in den Ingenieurwissenschaften an den Fachhochschulen ist in der Metropole Ruhr mit 19,3 % am geringsten.

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