Bildungsbericht Ruhr 2020

Weiterbildung

Prof. Dr. em. Horst Weishaupt

6.3. Angebote beruflicher Weiterbildung

Überdurchschnittliche Förderquote der Bundesagentur für Arbeit (BA) in der Metropole Ruhr

Die Förderung der beruflichen Weiterbildung durch die Bundesagentur für Arbeit (BA)Sie ist an Voraussetzungen gebunden und richtet sich nach dem SGB III und dem SGB II vor allem an untere Qualifikationsgruppen. Statistisch erfasst werden Förderfälle bzw. Teilnahmen und keine Personen. Ausgewertet wurden für diesen Bericht die Eintritte in Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung ohne die Förderung von Arbeitsentgeltzuschüssen zur beruflichen Weiterbildung Beschäftigter (Bundesinstitut für Berufsbildung, 2019, S. 283).Förderung der beruflichen Weiterbildung durch die BA bewegt sich im beobachteten Zeitraum 2013 bis 2018 in Deutschland auf niedrigem Niveau von durchschnittlich 6,2 Förderfällen je 1.000 Einwohner*innen zwischen 18 und 64 Jahren und ist leicht rückläufig. In der Metropole Ruhr ist die Förderquote angestiegen liegt mit durchschnittlich 7,0 höher als im Bundesdurchschnitt. Die Kreise und die Stadt Mülheim a. d. Ruhr weisen nur relativ wenige Förderfälle auf, während Duisburg, Gelsenkirchen, Hagen und Herne auf überdurchschnittlichem Niveau einen deutlichen Anstieg der Förderfälle erkennen lassen (Abbildung 6.8). Sie könnten auf die erweiterten rechtlichen Fördermöglichkeiten seit Mitte 2016 zurückzuführen sein. Oberhausen weist eine kontinuierlich hohe Förderquote über den gesamten beobachteten Zeitraum auf.

Der Regionenvergleich verdeutlicht unterschiedliche Entwicklungen (Abbildung 6.9). Die Zunahme der Förderfälle je Einwohner*in in der Metropole Ruhr entspricht nicht der eher rückläufigen Gesamtentwicklung. Von den Regionen Nordrhein-Westfalens weist die Metropole Ruhr die höchste Anzahl und den größten Anstieg der Förderfälle auf. In den prosperierenden süddeutschen Regionen liegen die Förderfälle unter dem Bundesdurchschnitt. Auffallend sind die hohen, aber in den letzten Jahren rückläufigen Förderquoten in der Region Berlin. Im Zeitraum 2013 bis 2018 betrafen 44,5 % der Maßnahmen zur Förderung der beruflichen Weiterbildung in Deutschland Frauen. Dieser Anteil war in der Metropole Ruhr mit nur 36,9 % deutlich niedriger (Abbildung 6.10).

In keiner der Städte und Kreise wurde der bundesdurchschnittliche Frauenanteil im Durchschnitt der letzten Jahre erreicht. Der Anteil war im Ennepe-Ruhr-Kreis mit 42,2 % am höchsten, in Gelsenkirchen mit 31,2 % am niedrigsten. Auch in den anderen Regionen Nordrhein-Westfalens erhalten vergleichsweise wenige Frauen eine Förderung. Auch der Anteil der älteren Erwerbspersonen über 45 Jahre ist in der Metropole Ruhr mit 26,2 % niedriger als im Bundesdurchschnitt mit 30,1 % (Abbildung 6.11).

Der Anteil der Geförderten ohne abgeschlossene Berufsausbildung ist in der Metropole Ruhr mit 46,2 % erheblich höher als im Bundesdurchschnitt von 35,3 %. In vielen Städten und Kreisen der Metropole Ruhr liegt der Anteil dieser Geförderten über 50 %. Eine ähnliche Bedeutung hat innerhalb von Nordrhein-Westfalen der Anteil der Geförderten ohne abgeschlossene Berufsausbildung im Rheinland mit 44,7 %. Die Region München weicht mit 27,6 % deutlich vom Bundesdurchschnitt nach unten ab (Abbildungen 6.10 und 6.11).

Mit dem hohen Anteil von Erwerbspersonen ohne abgeschlossene Berufsausbildung betreffen die Maßnahmen der BA zur Förderung der beruflichen Weiterbildung in der Metropole Ruhr eine wichtige Zielgruppe. Ältere Erwerbspersonen und Frauen profitieren von diesen Maßnahmen im Vergleich mit den anderen Regionen nicht in gleichem Umfang.

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