Bildungsbericht Ruhr 2020

Allgemeinbildende Schulen

Prof. Dr. Gabriele Bellenberg

3.2. Lehrkräfte: Altersstruktur und Quote unbesetzter Stellen

In Schulen ist neben den Lehrkräften auch weiteres pädagogisches Personal wie z. B. Schulsozialarbeiter*innen und Schulpsycholog*innen tätig. Dieser Personenkreis erlangt u. a. durch die Inklusion zunehmend an Bedeutung. Die zur Verfügung stehenden Daten ermöglichen jedoch keinen Einblick in diese pädagogische Gruppe, was bereits im Bildungsbericht 2012 als Desiderat beschrieben wurde.

Die folgenden Ausführungen konzentrieren sich daher auf die Gruppe der Lehrkräfte. Als Indikatoren wird erstens die Altersstruktur ausgewählt, welche Hinweise auf den Ersatzbedarf beim Lehrpersonal gibt. Bei diesem Indikator zeigt die Metropole Ruhr insgesamt kaum Abweichungen zu NRW insgesamt. Zweitens wird als Indikator für den Erfolg bei Besetzungen von Lehrer*innenstellen die Quote unbesetzter Stellen zu Schuljahresbeginn herangezogen, denn der Lehrer*innenmangel bleibt nach den Prognosen des MSB insbesondere in den Bereichen Grundschule, Sekundarstufe I und Berufskolleg auch in den kommenden Jahren ein großes Thema (MSB NRW, 2018). Trotz vielfältiger Maßnahmen zur Eindämmung des Lehrer*innenmangels wie z. B. die berufsbegleitende Qualifizierung von Seiteneinsteigenden (unter den Neueinstellungen in NRW waren 2019 11,3 % und 2018 13,9 % Seiteneinsteiger*innen) sowie die Einstellung von Quereinsteigenden in das Referendariat können nicht alle ausgeschriebenen Stellen ermittelt werden (MSB NRW, o. J.-e).

Daten zur Besetzung von Lehrer*innenstellen werden in NRW zu vier Zeitpunkten im Jahr ermittelt und stellen jeweils eine Momentaufnahme dar, da die freien Lehrer*innenstellen an den einzelnen Schulen über das gesamte Jahr veröffentlicht werden (vgl. vertiefend Bellenberg & Reintjes, 2020). Die Quote der unbesetzten Stellen ist wegen dieses Charakters vor allem relational von Belang. Sie kann herangezogen werden, um den Erfolg bei den Besetzungen von Lehrer*innenstellen in Städten, Kreisen und Regionen vergleichend beurteilen zu können. Da deutlich mehr Stellen angeboten als nachgefragt werden, können sich Bewerber*innen vielfach eine Stelle aussuchen. Obwohl das Ruhrgebiet über drei lehrerbildende Universitätsstandorte sowie zahlreiche Zentren für Lehrer*innenbildung verfügt, an denen Referendar*innen das zweite Staatsexamen erlangen (MSB NRW, o. J-d), ist es im Vergleich zu anderen Regionen im Land weniger erfolgreich bei der Besetzung von Lehrer*innenstellen.

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