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Bildungsbericht Ruhr 2020

Zusammenfassung


7.2. Rahmenbedingungen

Demografie

In der Metropole Ruhr wächst die Bevölkerung zwischen 2013 und 2018 leicht (vor allem durch Zuwanderung), wovon die größeren Städte der Hellwegzone profitieren. Mit Ausnahme des Saarlandes verzeichnen alle Vergleichsregionen in Nordrhein-Westfalen und im Bund ein stärkeres Wachstum.

Der Anteil der Geburten in Familien mit zwei nichtdeutschen Elternteilen steigt besonders nach 2015 stark an (EU-Binnenmigration aus Südosteuropa und Fluchtmigration).

Die Gruppe der unter Dreijährigen und der unter Sechsjährigen hat sich in allen Vergleichsregionen am dynamischsten entwickelt; besonders hoch ist der Anstieg u. a. im Ruhrgebiet. Die Zahl der Sechs- bis unter 18-Jährigen ist leicht gesunken.

Trend (Prognose bis 2040): Die Metropole Ruhr verzeichnet insgesamt leichte Bevölkerungsverluste. Allerdings wird die Altersgruppe der bis zu Sechsjährigen mindestens bis Mitte der 2020er-Jahre weiterwachsen. Der Bedarf am Ausbau von Betreuungsplätzen und Schulen ist also weiterhin vorhanden.

Ökonomie, Soziales und Segregation

Nach wie vor gelingt es dem Ruhrgebiet nicht, mit dem wirtschaftlichen Wachstum der Vergleichsregionen mitzuhalten. Zwar wächst der Dienstleistungssektor, doch schrumpft das Produzierende Gewerbe überproportional und die wissensintensiven Branchen wachsen im Betrachtungszeitraum dieses Berichts noch unterdurchschnittlich.

Folgen sind ein unterdurchschnittliches Arbeitsplatzwachstum und die höchste Arbeitslosenquote unter den Vergleichsregionen. Die Frauenbeschäftigtenquote ist im Ruhrgebiet niedrig, insbesondere bei nichtdeutschen Frauen.

Das Ruhrgebiet hat mit Abstand das geringste durchschnittliche Haushaltseinkommen sowie die höchste Armutsquote im Regionenvergleich. Alleinerziehende und Familien mit minderjährigen Kindern und MigrationshintergrundDie Angaben zum Migrationshintergrund stammen aus dem Grundprogramm des Mikrozensus: „Als Person mit Migrationshintergrund gilt, wer nicht über die deutsche Staatsangehörigkeit verfügt oder außerhalb des heutigen Gebietes der Bundesrepublik Deutschland geboren wurde und seit dem 1. Januar 1950 zugewandert ist oder wer mindestens ein zugewandertes Elternteil hat.“ Informationen zum Migrationshintergrund der Bevölkerung stehen erst ab dem Jahr 2016 zur Verfügung. In der Kommunalstatistik werden z. T. leicht davon abweichende Definitionen verwendet, um den Migrationshintergrund mithilfe der Angaben im Melderegister bestimmen zu können.

In der Kinder- und Jugendhilfestatistik werden bei Kindern die Merkmale „Migrationshintergrund“ und „Familiensprache“ erfasst. Der Migrationshintergrund eines Kindes wird anhand der ausländischen Herkunft mindestens eines Elternteils definiert. Die unterschiedlichen Datenquellen (IT. NRW, Gemeindedatensatz, Statistik der BA), die im Kapitel „Berufliche Bildung“ verwendet werden, definieren die Gruppe derjenigen, die nicht der Gruppe der Deutschen zugerechnet werden können, unterschiedlich. Das führt zu einer eingeschränkten Vergleichbarkeit der Daten.
Migrationshintergrund
sind überproportional von Transferzahlungen abhängig. Besonders hoch ist auch die SGBII-Quote der unter 15-Jährigen, die zwischen 2013 und 2018 (außer in Hamm und im Kreis Unna) weiter gestiegen ist.

Vor allem in der Emscherzone konzentrieren sich die sozioökonomischen Herausforderungen in den ehemaligen Arbeiterstadtteilen, die gekennzeichnet sind durch hohe Kinderzahlen, starke Segregation und die Ballung sozialer, ökonomischer, baulicher, Umwelt- und Bildungsprobleme. Überdurchschnittlich viele Kinder aus Familien mit geringem Einkommen bzw. Transferbezug sowie nichtdeutscher Familiensprache besuchen dort die Schulen und KiTas.

Kommunalfinanzen

Die kommunalen Kernhaushalte des Ruhrgebietes haben die bei Weitem höchste Pro-Kopf-Verschuldung aller Vergleichsregionen und damit geringe finanzielle Spielräume. Daher stehen den großen Handlungsbedarfen nur geringe finanzielle Handlungsspielräume gegenüber.

Bildung

Im Ruhrgebiet ist der Anteil der Bevölkerung mit Hochschul- und Fachschulabschluss gestiegen, der Anteil von Personen ohne allgemeinbildenden Schulabschluss bleibt allerdings konstant hoch. Im Regionenvergleich sind sowohl der Anteil als auch der Anstieg von Hochschulabsolvent*innen unterdurchschnittlich.

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